Der Mathematiker und Physiker
aus Leipzig, ein wichtiger Lehrer Lichtenbergs, der außerdem
noch heute seinen Platz in der Literaturgeschichte als aggressiver
satirischer Epigrammatiker behauptet, studierte in seiner
Heimatstadt schon als 16jähriger Jura und Philosophie.
Er wirkte als Notar, hielt aber bereits seit 1739 mathematische
und philosophische Vorlesungen. 1746 wurde er außerordentlicher
Professor der Mathematik in Leipzig, erhielt 1756 in Göttingen
einen Lehrstuhl für Mathematik und Physik. Im gleichen
Jahr verheiratete er sich mit Johanna Rosine Baumann. Kästner
wurde bald zum Direktor des Göttinger Observatoriums,
zum Mitglied der "Deutschen Gesellschaft", der "Sozietät
der Wissenschaften zu Göttingen" und zum Hofrat
ernannt, war Mitglied zahlreicher anderer europäischer
Akademien. Publizistisch war er unglaublich produktiv: Zwischen
1749 und 1792 übersetzte er die Hauptschriftenreihe der
"Stockholmer Akademie der Wissenschaften" ins Deutsche
unter dem Titel "Abhandlungen der Königlich Schwedischen
Akademie der Wissenschaften aus der Naturlehre, Haushaltungskunst
und Mechanik". Mit Johann August Unzer (1727 - 1799)
gab er das "Hamburgische Magazin" heraus, seit 1767
war er alleiniger Herausgeber des "Neuen Hamburgischen
Magazins". Er war Rezensent der Göttingischen Gelehrten
Anzeigen und arbeitete u. a. an den "Göttinger Gemeinnützigen
Abhandlungen" mit. |
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