Johann Friedrich Blumenbach (1752 - 1840)
Der Mediziner, Anthropologe
und Naturhistoriker
J.F. Blumenbach studierte zuerst in Jena, ab 1772 in Göttingen,
wo er ein Jahr später auch als Aufseher im Akademischen
Museum arbeitete. Nach seiner Promotion in Medizin 1775 wurde
er außerordentlicher, 1778 ordentlicher Professor für
Medizin in Göttingen. Im folgenden Jahr heiratete er
Luise Amalie Brandes. 1788 wurde er gemeinsam mit Lichtenberg
Hofrat, gehörte mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften
an, veröffentlichte in zahlreichen Periodika und gab
selbst die "Medizinische Bibliothek"' heraus. In
Göttingen legte J.F. Blumenbach eine nicht nur von Lichtenberg
sehr bewunderte (heute noch dort vorhandene), umfangreiche
Schädelsammlung und eine Sammlung ethnografischer Exponate
an. In einem Brief an Blumenbach 1793 erklärte Lichtenberg:
"Ich glaube nicht, daß schon jetzt Ihre Sammlung
Ihres Gleichen hat, und was das schönste ist, jeder neue
Kopf, der hinzu kömt, giebt dem vorhergehenden einen
Werth, den er noch nicht hatte ... Apropos können Sie
meinen Kopf brauchen? Ich bin ein Ottenwälder, die am
Rhein auf der Stufenleiter der Civilisation mit den Saxenhäußern
rangiren" (BW, 4, 159). Unter Blumenbachs Schülern
waren u. a. von Alexander von Humboldt (1769 - 1859) und Arthur
Schopenhauer (1788 - 1860). Blumenbach gilt als Begründer
der modernen Anthropologie.