Gottfried August Bürger
(1747 - 1794)

Der Jurist und Dichter aus Molmerswende am Harz studierte nach einigen anderen Stationen und Fächern abStammbuchblatt: Gottfried August Bürger (1747 - 1794), Kupferstich von Ernst Ludwig Riepenhausen, nach 1815 1768 in Göttingen Jura. Er arbeitete 1772-1784 als Justizamtmann des Patrimonialgerichts Alten-Gleichen (in der Region Göttingen). 1774 heiratete er Dorothea (Dorette) Marianne und im Jahr nach deren Tod 1785 seine Schwägerin Auguste Marie (Molly) Wilhelmine Eva Leonhart, mit der er schon länger ein inniges Liebesverhältnis unterhalten hatte. Auch diese zweite Ehe endete, nach nur sieben Monaten, durch den Tod seiner Frau im Wochenbett. Lichtenberg riet ihm zu, den akademischen Lehrberuf zu ergreifen, da es doch mit der Landwirtschaft und Jurisprudenz im Gartetal nichts Rechtes wurde. So lehrte Bürger von 1784 bis 1789 an der Universität Göttingen zuerst als Privatdozent und dann als ausserordentlicher Professor ohne Gehalt für Philologie und Philosophie (er hielt seine ersten Vorlesungen über Kant). Nach einer kurzen gescheiterten dritten Ehe starb er 1794 an Schwindsucht in seinem Göttinger Gartenhaus.
Von seiner umfangreichen schriftstellerischen und herausgeberischen Tätigkeit (u.a. von 1778 bis 1794/95 der Göttinger Museums-Almanach) sind heute besonders die "Lügengeschichten"' des Baron von Münchhausen bekannt (wobei die wenigsten seiner Leser sich an ihn als Autor erinnern). Mit siener "Leonore" gilt er als Begründer der neuen Kunstballade.
G.A. Bürger stand dem Göttinger Hainbund nahe, betrachtete sich aber nie als dessen Mitglied.

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