Johann Georg Adam Forster (1754 - 1794)
Forster war ein aus Nassenhuben bei
Danzig stammender Naturwissenschaftler, (Reise-) Schriftsteller und Übersetzer,
außerdem Freimaurer und entschiedener Anhänger der Französischen
Revolution. Sein Vater, der Naturforscher Johann Reinhold Forster (1729
- 1798), nahm schon den Elfjährigen auf eine ausgedehnte Reise nach
Russland mit. Als die Familie 1766 nach England übersiedelte, hörte
Forster an der Dissenter-Akademie in Warrington u. a. bei John Holt Mathematik
und Physik und bei John Aikin (1747-1822) Latein und christliche Moral,
sowie bei seinem Vater Naturgeschichte. Zusammen mit diesem nahm er 1772-1775
an Cooks zwe iter
Weltumseglung teil und verfasste anschließend stellvertretend für
seinen Vater eine Beschreibung dieser Reise ("A voyage round the
world"). Als dieser daraufhin Anfeindungen ausgesetzt war, gingen
1778 beide nach Deutschland zurück, wo Forster am Collegium Carolinum
in Kassel eine Professur für Naturgeschichte erhielt und einige Jahre
später auch das Prorektorat des Carolinums übernahm. Er hielt
sich auch einige Zeit bei seinem Freund Lichtenberg in Göttingen
auf. 1784 übernahm Forster eine Professur für Naturwissenschaften
im damals polnischen Wilna. Ein Jahr später promovierte er in Halle
zum Dr. med. Zu dieser Zeit ging er eine Ehe mit Marie Therese Wilhelmine
Heyne ein, der Tochter des Göttinger Professors Christian
Gottlob Heyne, die ihn acht Jahre später verließ. 1788
trat er eine Stelle als Universitäts-Bibliothekar in Mainz an und
bereiste 1790 mit Alexander von Humboldt den Niederrhein, Brabant, Flandern,
Holland, England und Frankreich ("Ansichten vom Niederrhein",
1791). Zunehmend engagierte sich Forster politisch: 1792/93 wirkte er
u. a. als Mitglied des Mainzer Kongresses, als Vorsitzender des Jakobinerklubs
sowie als Abgeordneter der Rheinprovinzen. Nachdem die Koalitionstruppen
Mainz wieder erobert hatten, flüchtete Forster nach Paris, wo er
1794 allein und in elenden Verhältnissen starb.
|