Lichtenberg-Bibliographie: Einführung
Man muss nicht jeden Tag das Fahrrad neu erfinden, um dann
doch nur festzustellen, dass es im Wesentlichen aus zwei Rädern und
einer Kraftübertragung besteht. Auch in der Wissenschaft beruht der
größte Teil des Fortschritts, um hier ein Diktum des großen
Historikers Hermann Heimpel zu variieren, lediglich auf der mangelnden
Lesefähigkeit derer, die ihn gemacht zu haben glauben.
Das Internet mag gut geeignet sein, die Abfahrtszeiten von Eisenbahnzügen
zu erfahren oder auch, wie hier, mehr über die Arbeit und die Ziele
der Lichtenberg-Gesellschaft zu erfahren und ihr vielleicht beizutreten.
Den Besuch von Bibliotheken und die Benutzung von Bibliographien, die
aller wissenschaftlicher Arbeit vorangeht, ersetzt es nicht und wird es
schwerlich je ersetzen können - zu viel hat sich (allein in unserem
Fall) in den 250 Jahren vor der Etablierung des WWW getan, um ganz in
ihm aufzugehen.
Die Lichtenberg-Gesellschaft fördert nachhaltig die
Bemühung um eine sinnvolle gezielte und (das ist nicht immer dasselbe)
eine vollständige Erschließung dessen, was andere vor uns gedacht
und zu Papier gebracht haben. [Siehe hierzu auch die Lichtenberg-Bibliographie
von Olaf Gerstung].
Alle zwei Jahre erscheint im Jahrbuch eine fortlaufende Bibliographie
der Neuerscheinungen mit Nachträgen, dazwischen immer wieder Erschließungen
zu Spezialfragen und Nachträge. In einigen Jahren wollen wir den
Versuch starten, alles bisher Gesammelte zwischen zwei Buchdeckeln neuerlich
geprüft zusammenzufassen, wenn sich denn ein Verleger findet; irgendwann
ist dann wohl die elektronische Verbreitung auf CD oder hier im Internet
unausweichlich.
Vorerst aber stellen wir dem Interessierten hier vorläufige Fassungen
der von Ulrich Joost zusammengestellten Bibliographien zur Verfügung.
Derweil arbeitet Ulrich Joost in Verbindung mit Bernd Achenbach weiter
an der Kumulation einer Gesamtbibliographie, die in den nächsten
Jahren in den Lichtenberg-Studien erscheinen soll und ein Umfang von fast
500 Seiten und mehreren Tausend Titeln haben wird.
Zur Geschichte der Bemühungen der letzten 200 Jahre, Lichtenberg
auch bibliographisch zu erschließen, mag die leicht gekürzte
"Vorbemerkung" zu Bernd Achenbachs und Ulrich Joosts "Nachlese
zu Rudolf Jungs Lichtenberg-Bibliographie von 1972. I. Schriften zu Lebzeiten"
(pdf) genügen.
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