G.C. Lichtenberg
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Der Göttinger Taschen Calender (GTC)
Zu den zahlreichen buchhändlerischen Arbeiten, die
Lichtenbergs Studienfreund und späterer Professorenkollege Johann
Christian Polykarp Erxleben sich auflud, gehörte neben mehreren
Lehrbüchern (zum Beispiel je eins der Physik und Chemie) ein populärwissenschaftlicher
Taschenkalender, den der Göttinger Verleger Johann
Christian Dieterich nach dem Erfolg seines stetig beliebter werdenden
poetischen "Musen Almanachs" herausgeben ließ. Der erste
erschien zu Michaelis 1775 für das Jahr 1776: Da hielt Lichtenberg
sich noch in England auf. Schon im nächsten Jahr aber war klar, dass
der vollkommen überlastete Erxleben die Arbeit nicht mehr bewältigen
konnte. Der Kalender für das Jahr 1777 wiederholt lediglich die Aufsätze
des vorjährigen. Unmittelbar nach seinem Erscheinen hat der Verleger
dann die Redaktion seinem Freund und jetzigen Mieter Lichtenberg übertragen,
und der wendete sich umgehend an den damals in Deutschland beliebtesten
Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 - 1801) in Berlin, um
für den Start mit dem neuen Jahrgang gleich ein paar Perlen der Illustration
vorweisen zu können; Lebensläufe in auf- und absteigender Linie
könnte man die Bilderfolge nennen, die der sanfte Künstler da
lieferte, die Lichtenberg gewissermaßen als eine Art Beweis für
seine Auffassung von der physiognomischen Wissenschaft verwenden konnte.
Denn diese findet sich in Lichtenbergs Abhandlung "Über Physiognomik,
wider die Physiognomen", und die wiederum bildete den Paukenschlag,
mit dem der erste von Lichtenberg besorgte Kalender in die Welt hinausging.
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