G.C. Lichtenberg
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Aus Lichtenbergs physikalischem Wirken Was der heutige Leser allzu leicht vergisst: Lichtenberg war Physiker, genauer Experimentalphysiker. Als solcher hat er zwar nicht sehr viele Entdeckungen gemacht. Aber immerhin können wir seiner gedenken, wann immer wir einen Blitzableiter sehen oder eine kleine Trockenbatterie richtig herum einlegen, denn die Zeichen + und - für plus und minus hat er [nach dem Vorgang von Benjamin Franklin (1706 - 1790)] durchgesetzt. Das konnte er, weil er es war, der als erster mit Hilfe eines merkwürdigen Experiments, jener Gleitentladungen statischer Elektrizität auf einen Nichtleiter, Elektrizität sichtbar gemacht hatte. Auf diesen noch heute so genannten Lichtenbergischen Figuren beruht das Prinzip des modernen Xerokopiergeräts, wenn auch noch ein sehr langer Weg zu gehen war von Lichtenbergs Elektrophor-Experimenten bis zu Chester Carlsons Patent. Viel wichtiger als diese und einige kleinere Entdeckungen, an denen Lichtenberg nur entlang streifte, sollten seine Vorlesungen werden, in denen er nicht nur eine ganze Generation von Physikern, Philosophen und Naturforschern heranzog [so unter anderen auch die Brüder Joseph Anton Ignatz 1763 - 1835) Franz Xaver von Baader (1765 - 1841), die Brüder Alexander Friedrich Wilhelm Heinrich (1769 - 1859) und Wilhelm Heinrich Friedrich Ferdinand Christian von Humboldt (1767 - 1835), Heinrich Wilhelm Brandes (1777 - 1834), Johann Friedrich Benzenberg (1777 - 1846) und viele andere], sondern vor allem die moderne Experimentalvorlesung begründete: In den bis zu 120 Stunden, die ein Semester bei ihm hatte, zeigte er bis zu 450 verschiedene Lehrexperimente. Auch korrigierte und ergänzte Lichtenberg mehrfach das Physiklehrbuch seines früh verstorbenen Kollegen Johann Christian Erxleben, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts das Grundlehrbuch in allen deutschen Universitäten geblieben ist.
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