April:
Lichtenberg entdeckt durch Zufall beim Abschleifen der Harzplatte
seines Elektrophors die nach ihm benannten, auf Gleitentladung beruhenden
Figuren: Lichtenberg-Figuren.
Der Bericht erscheint erst 1778. Erstmals läßt sich mit
ihnen demonstrieren, dass positive und negative Elektrizität
unterschiedlich erscheinen. Lichtenberg setzt damit die bereits von
Benjamin Franklin vorgeschlagene Redeweise von "plus" und
"minus" als mathemathische Zeichen +E / -E durch.
Frühjahr/Sommer: Mietet Lichtenberg sein erstes Gartenhaus
im Bereich Theaterplatz/Bühlstraße/Baurat-Gerberstraße.
Umzug innerhalb des Dieterichschen Hauses, vermutlich aus dem 1. Stock
des Flügels zur Gotmarstraße in den 2. Stock des Hausstückes
zur Mühlenpforte in der Prinzenstraße.
Er wird Herausgeber des "Göttinger
Taschen Calenders", vom ersten Kalender für 1778 an
bis zu dem für 1799, welcher immer im Herbst des Vorjahres erschien.
Zum größten Teil schreibt er ihn auch selbst.
Bekanntschaft
mit Maria Dorothea Stechardt, Beginn von Lichtenbergs vermutlich erster
Liebesaffäre.
"Ein solches Muster von Schönheit und Sanfftmuth hatte ich
in meinem Leben noch nicht gesehen ... ". "In meinem Leben
[bin ich] nie reicher und glücklicher gewesen [ ... ]. Sie hat
mich mit dem gantzen menschlichen Geschlecht ausgesöhnt."
[An Christian Garve, 3.11.1782]
6. - 22. Juni: Reise
über Hannover nach Hamburg und Helgoland. Die Überfahrt
schlägt wegen Sturmes fehl.
27. Dezember: Besuch von Georg
Forster, der 14 Tage bei Lichtenberg wohnt.
Lichtenberg beginnt seine nachmals berühmte Hauptvorlesung ,Experimentalphysik',
die er mit fortlaufenden Demonstrations-Experimenten europaweit berühmt
machen und bis an sein Lebensende regelmäßig halten wird.
4. Januar: Ehrenpromotion zum Magister und Ernennung zum
Sodalen (Ordentlichen Mitglied) der Königlichen Sozietät
der Wissenschaften.
5. Januar: Lichtenberg beginnt gemeinsam mit Georg Forster
das nachher immer schleppender erscheinende "Göttingische
Magazin der Wissenschaften und Litteratur" bis 1785 herauszugeben.
Im Januar erhält
Lichtenberg Besuch von Christoph Martin Wieland.
Ostern: Lichtenberg nimmt (vermutlich gleich nach ihrer
Konfirmation) die Stechardin zu sich.
23. - 26. Mai (Pfingstferien): Wird Lichtenberg von Georg Forster
zum Freund Johann Andreas Schernhagen in Hannover begleitet.
27. August: Theaterbesuch in Kassel (die Schauspielerin Raucourt
in Voltaire "Tancrede").
22. - 23. Januar:
Aufenthalt in Hannover. Lichtenberg nimmt ein zweites Gartenhaus,
in der Hospitalstraße (ungefähr heutige Nr.3) in Göttingen
zur Miete.
Ostern: Maria Dorothea Stechard zieht ganz zu Lichtenberg.
Sie wird "ohne priesterliche Einsegnung meine Frau".
Juni: Bau des ersten Blitzableiters in Göttingen an seinem
Gartenhaus.